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Weber Fibertech expandiert und baut eine neue Großhalle

Der Spezialist für leichte Thermoplast-Bauteile blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr voraus: Mehrere Großaufträge unter anderem von VW sollen langfristige Auslastung bringen. Die Produktion muss erweitert werden.

Eine Architekten-Visualisierung der neuen Halle. So soll das Kopfende zur Zeppelinstraße hin aussehen. Im Hintergrund ist das bestehende Weber-Fibertech-Gebäude eingezeichnet. | Bild: daschmann planungsgesellschaft mbH

Die Firma Weber Fibertech, Spezialist für hochfeste und ultraleichte Thermoplastbauteile für die Automotive- und Fahrradbranche, wird ihren Markdorfer Stammsitz deutlich erweitern: Auf der Fläche zwischen ihrem Gebäude in der Daimlerstraße und der Zeppelinstraße soll eine rund 95 Meter lange Halle hochgezogen werden. Dort steht derzeit noch die Halle der aufgelösten Firma Ade. Sie wird abgerissen werden und dem Neubau weichen. Der Technische Ausschuss hat den Neubau und den Abbruch der alten Halle zur Kenntnis genommen und den dafür nötigen Befreiungen vom Bebauungsplan einstimmig zugestimmt.

Produktion zurzeit noch an zwei Standorten

Weber Fibertech nutzt die Ade-Halle aktuell noch unter anderem als Versuchswerkstatt, hat aber bereits Teile seiner Produktion ins ehemalige Linnig-Gebäude im Gewerbegebiet Riedwiesen ausgelagert. Eine auf Sicht ungünstige Situation, wie Albert Weber, Firmengründer und Mitgesellschafter der Weber Finanz- und Besitzholding OHG, im Gespräch mit dem SÜDKURIER sagt. Denn die Wege zwischen den Standorten kosten Geld und Zeit. Nun, so Weber, sei der Zeitpunkt zum Handeln gekommen. „Der Geschäftsgang bei Weber Fibertech ist sehr gut, wir haben jüngst neue und langfristige Aufträge bekommen.“ Dafür müsse man zeitnah die Produktionskapazitäten deutlich erweitern: „Der Platz, den wir momentan haben, reicht längst nicht mehr aus.“

Alle bestehenden Gebäude auf dem Ex-Ade-Areal sollen abgebrochen werden. „Wir bauen komplett neu, denn wir wollen nun alle Aktivitäten in der Daimlerstraße konzentrieren“, sagt Weber. Investiert werden soll nicht nur in die neue Halle, sondern auch in Maschinen, unter anderem in eine neue große Kunststoff-Spritzgussmaschine.

 

VW beauftragt Weber Fibertech langfristig

Möglich macht dies unter anderem VW. Für seinen neuen Elektro-Kleinbus ID.Buzz hat der Konzern die Trennwände zwischen der Fahrerkabine und dem Laderaum bei der Transporter-Variante in Markdorf geordert, aus extrem leichtem und festem Thermoplast. Der Auftrag sei langfristig angelegt, ohne Endterminierung, sagt Weber-Fibertech-Geschäftsführer Friedbert Schmitt. VW habe seinerseits wegen hoher Nachfrage die Produktion des ID.Buzz stark ausgeweitet, sagt Weber. In Wolfsburg wolle man die aktuellen Stückzahlen verdoppeln. „Für uns ist das eine große Herausforderung, aber natürlich auch eine sehr gute Geschäftsentwicklung.“ Zu der trägt außerdem auch noch ein weiterer Großauftrag eines Wohnmobilherstellers bei, der ebenfalls langfristig abgeschlossen worden sei.

Beide Großaufträge sollen in der neuen Halle abgearbeitet werden. Dorthin wird außerdem auch noch ein Teil der Produktion der Thermoplast-Rahmen und anderer Bauteile für den Fahrrad-Markt ausgelagert. Denn auch die stößt in der bisherigen Produktion an ihre Grenzen, sagt Schmitt. 3000 Quadratmeter Produktionsfläche biete die neue Halle. Eine erste 1600 Tonnen schwere Maschine sei bereits in dieser Woche angeliefert worden.

Bereits das Geschäftsjahr 2023 sei, vor allem dank mehrerer Aufträge aus der Fahrradbranche, ein sehr gutes gewesen. „Diese Branche boomt extrem und sie verspricht weiteren Zuwachs“, sagt Schmitt. Die Zeit sei nun einfach gekommen für extrem leichte Fahrzeugbauteile, auch weil die E-Mobilität durch ihren Fokus auf geringes Fahrzeuggewicht danach verlange. Zudem sei Thermoplast zu nahezu hundert Prozent recycelbar – auch das ein Argument in der gegenwärtigen Debatte um klimafreundlichere Mobilität.

Hallendach begrünen?

Im Technischen Ausschuss hingegen gab es keine Debatte. UWG-Rätin Susanne Deiters Wälischmiller fragte noch nach, ob man vom Antragsteller verlangen könne, das Hallenflachdach zu begrünen. Dies gebe der Bebauungsplan nicht her, so Bauamtsleiterin Monika Gehweiler. Zudem sei die komplette Fläche bereits jetzt schon zu hundert Prozent versiegelt. Eine Begrünung sei lediglich auf freiwilliger Basis des Bauherren möglich.

 

Link zum Zeitungsbericht: https://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis/markdorf/weber-fibertech-baut-eine-neue-grosshalle;art372484,11867499